Im November war ich eingeladen in Bern, vormittags zu einem Interview beim Radio Hellas Bern (hören mit Real Player) und am Abend beim Verein Hellasfreunde Bern zu einem Vortrag über meine Wahlheimat Ikaria.
Ich war schon etwas aufgeregt, denn eine Feuertaufe für ein Interview hatte ich bei Radio SRF ja schon hinter mir, aber einen zweistündigen Vortrag alleine zu gestalten und zu halten – das war schon eine Herausforderung!
Auf die Anfrage von Fred Wyss, sagte ich spontan wie ich bin, einfach zu. Es lagen ja noch Monate dazwischen. Als aber die Zeit nahte und meine Reise in die Schweiz näher rückte, merkte ich durch die emails von Fred Wyss, wie ernsthaft, gut organisiert und seriös so ein Abend bei den Hellasfreunden vorbereitet wurde – und ich bekam weiche Knie! Wie konnte ich mit all den gestandenen Persönlichkeiten, welche dort sonst ihre Vorträge hielten mitthalten, ohne mein Publikum zu langweilen oder gar einzuschläfern?
Einen ganzen Abend über Ikaria erzählen. Was möchten die Leute hören? Mein erster Gedanke war: Reise-und Ferieninfos. Aber was möchte ich ihnen mitteilen?
„Ikaria braucht euch!“ Dieser Satz fiel mir spontan ein und so entstanden die beiden Säulen meines Vortrages. Zum einen Ikaria bekannt machen, da jeder Euro, den ein Besucher in einer kleinen Pension oder Taverne hinterlässt, den Familien direkt zugutekommt. Und zum anderen meine Spendenprojekte zur Unterstützung der Schulen publik machen und eventuell neue Spender finden.
Für Ferieninfos machte ich mich also auf zum Bürgermeister von Raches. Die werden ja wohl irgendwelches Infomaterial bereit haben. Ich erklärte ihm den Grund meines Besuches und er war auch sehr angetan von meiner Idee, aber zwischen Telefonaten und kurzen Unterredungen mit Dritten, schauten für mich nur ein paar griechische oder englischsprachige Prospekte und Flyer heraus. Damit konnte ich leider nichts anfangen.
Also stand ich wieder mit nichts da. Ich machte mich daraufhin hinter meine Fotosammlung und stellte in nächtelangem Kampf mit der Technik, genannt Powerpoint, einen, wie mir schien informativen kurzen Bericht über Ikaria, die Geschichte, die besondere Rolle der Frauen und der Kommunisten und natürlich über die Panigyria, die berühmten Tanzfeste zusammen. Ich sprach ihn mir in meinem Kämmerlein vor und stoppte die Zeit, alles Paletti.
In Ostermundigen kamen die Leute in Scharen! Fred Wyss, der Vereinspräsident und seine liebe Frau Silvia, meinten erfreut, es müssten knapp 100 Besucher sein und davon 80% neue Gesichter. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich bekam schon wieder weiche Knie. Aber da musst du jetzt durch!
Das Publikum war überwältigend! Mein Vortrag wurde natürlich länger als gedacht. Zum Glück gab’s in der Pause ein Gläschen lecker Wein spendiert. Tolle Organisation! Ich bekam so viel Wohlwollen und Liebenswürdigkeit schon in der Pause zu spüren, dass ich im zweiten Teil es sogar schaffte, den halben Saal zu einem griechisch Tänzchen zu bewegen. Das war einfach mega spitze!
Und die Spenden flossen grosszügig! Es scheint, dass meine Zuhörer mit meinem Vortrag zufrieden und meinem Spendenanliegen einverstanden, denn das gut sichtbare Sparschweinchen am Ausgang füllte sich mit stolzen 1200Fr, welche vom Verein noch um 500Fr aufgerundet wurden.
Ich möchte allen von Herzen danken! Allen, welche zum Gelingen dieses tollen Abends beigetragen haben. Zum einen den interessierten Zuhörern und Zuhörerinnen, den großzügigen Spendern und Spenderinnen für die Kollekte und für euer Vertrauen. Ich habe das Geld an unser offizielles Spendenkonto in Basel überwiesen, damit es von da bei Bedarf direkt an die Schulen weitergeleitet werden kann. Zum anderen möchte ich dem Verein Hellasfreunde Bern und insbesondere dem Präsidenten Fred Wyss danken. Für die fantastische Organisation, für das Gut-aufgehoben-fühlen und für die tolle Möglichkeit, die mir gegeben wurde um euch Ikaria vorzustellen!
Falls du dich auch mit Ikaria solidarisch fühlst, und unsere Projekte unterstützen möchtest, vielen Dank! Spendenkonten