Ein Erfahrungsbericht und Fotos von Kirsten
In diesem September habe ich auf Ikaria begonnen griechisch zu lernen. Von Mihalis, dem Leiter des Ikaria-Sprachzentrums, in Evdilos mit dem Auto abgeholt, führt der Weg über Bergdörfer auf einer staubigen Straße weiter zum Zentrum. Bevor wir einbiegen ein wunderschöner Blick auf das Meer und das 400m unter uns gelegene Karavostamo.

Auf dem Campus erwartet mich buntes internationales Sprachengewirr. Griechisch selbstverständlich, dazu Französisch, Englisch, Spanisch, auch Japanisch ist dabei. Aha, und zu meiner Freude werde ich im Schweizerdeutsch angesprochen, das verstehe ich ganz gut und auch zwei Deutsche sind dabei.
Wir sind 15 Teilnehmer und die Altersspanne reicht von 20 bis 82 Jahren (!), es sind also Erwachsene jeden Alters hier vertreten. Auch in meinem Alter gibt es Anfänger. Unsere Lehrer sind Mihalis und Tonia, Marija aus Athen übernimmt das Autoshuttle und begleitet uns in der Freizeit. Es kann eigentlich nichts schiefgehen…
Die Anfängergruppe ist mit 8 Teilnehmern angenehm und wir erarbeiten uns in Windeseile die griechischen Buchstaben, dann schreiben und lesen üben und -schwupps- steht alles auf griechisch an der Tafel. Der Blick sucht noch vergeblich nach dem rettenden Wort. Die Stimmung ist fröhlich und ohne Hemmungen versuchen wir uns gegenseitig auf griechisch Fragen zu stellen und entsprechende Antworten zu finden. Kennenlernen – „να γνωρίσουν” ist das Motto. Das geht am Abend beim gemeinsamen Essen in der Meerestaverne unten in Karavostamo weiter. Wir sind eine kleine “Familie” geworden, wild entschlossen griechisch zu lernen und die Kultur Ikarias zu erkunden.

Es macht einfach Spaß, die Sprache zu entdecken und es gibt die ersten Hausaufgaben. Doch dafür ist später noch Zeit, jetzt geht es an den schönen Strand von Karavostamo zum baden.

Am Abend ist die ganze Gruppe beisammen, wir kochen gemeinsam, Mihali zeigt Bilder von der Insel und ein Ausflug wird geplant. Er führt uns mit dem Bus nach Christos und zu einer Wanderung durch Olivenhaine hinab ans Meer. Der Besuch eines Weingutes rundet diesen schönen Tag ab. Es ist sehr hilfreich immer von griechisch sprechenden Menschen umgeben zu sein und das “assimilierende” Lernen der Sprache trägt erste Früchte.

Nach einer Woche geht es für mich leider schon wieder nach Hause. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt und der Unterrichtsstil war genau richtig für mich, dazu die vielen Aktivitäten und netten Gespräche außerhalb des Unterrichts, die eine Menge Spaß gemacht haben. Ich werde auf jeden Fall weiterlernen.
Hier gibt es weitere Infos über das Ikaria-Sprachzentrum und viele schöne Photos auch von weniger bekannten Orten der Insel. Es gibt tolle Spezialkurse zu griechisch Ostern, in Kombination mit einem Fotoworkshop oder zur Olivenernte. Und was auch ganz praktisch ist: Nachbetreuung zu Hause über Skype :-)
			
					