Autor und unser Wanderexperte
Peter ist seit Dezember 2013 dabei
Es ist Ursula mit der ihr eigenen charmanten Beharrlichkeit gelungen, mich in die äußerst verdienstvolle Arbeit an ihrer Ikaria-Seite einzubinden. Es ehrt mich und ich habe ihr versprochen, in unregelmäßiger Folge Texte zu verschiedenen Themen beizusteuern. Zuvor wurde ich jedoch gebeten, ein wenig aus der Anonymität herauszutreten. Nun denn:
Seit Mitte der Sechzigerjahre (angefixt auf Santorini) bin ich Griechenland und insbesondere den Inseln der Ägeis verfallen. Vor allem deren nördlichen und nordöstlichen Teil bereise ich mit meiner Freundin Marlies seit vielen Jahren. Als unschätzbare Hilfe erwies sich dabei der kenntnisreiche Reiseführer „Nördliche Ägeis“ von Rainer Karbe und Ute Latermann-Pröpper, bei denen ich mich bei dieser Gelegenheit herzlich bedanken möchte. Die letzte Auflage von 1998 ist zwar vergriffen, antiquarisch aber noch leicht erhältlich. Das Buch erschien in der Reihe „Anders reisen“ und hebt sich in der Tat sehr positiv von den gängigen Veröffentlichungen ab. Es bietet, wenn man nicht vornehmlich an Hotel- und Gaststätteninformationen oder Fährverbindungen (die sich ohnehin stets ändern) interessiert ist, auch heute noch eine gute Basis für Reisen in dieser Region.
Unsere Inselbesuche mussten wir freilich in den Jahren des aktiven Berufslebens (Lehrer und Schulpsychologin) meist auf zwei bis drei Wochen beschränken. Erst mit Beginn der großen Freiheit konnten wir auch längere Aufenthalte ins Auge fassen. Warum bei diesem Experiment die Wahl gerade auf Ikaria fiel, können wir im Nachhinein nicht mehr begründen. Der erste noch kurze Kontakt 2009 dauerte drei Wochen. Im Jahr darauf gönnten wir uns dann schon zwei Monate, und bei dieser Gelegenheit entstand der Wunsch, die Insel auch einmal im Winter zu erleben. Von September 2011 bis Juli 2012 mieteten wir uns in Christos Rahes ein und wissen seitdem, dass es auch außerhalb der touristischen Saison ein interessantes Inselleben gibt. Wir haben in diesen zwei Jahren viele sympathische Freundschaften und Bekanntschaften mit Einheimischen und „xeni“ geknüpft und halten uns mittlerweile fast ganzjährig hier auf. Verglichen mit Reiner Juring, Ursula und anderen nordeuropäischen Residenten zählen wir aber zweifellos noch zu den „greenhorns“.
Besonders anziehend fand ich die Vielzahl noch gut erhaltener Fußpfade (monopati), die vor einigen Jahren von Aktivisten teilweise wieder freigelegt und sehr hilfreich markiert wurden. Einen Großteil dieser Wege habe ich im Laufe der Monate, allein und in Begleitung, für mich erschlossen und dabei großartige Landschaften erlebt. Ursula sieht deswegen in mir einen „Wanderexperten“ – ein Ehrentitel, der mir m.E. nicht zusteht. Als Appetitanreger habe ich allerdings drei von mir gegangene Touren beschrieben. Dort verweise ich auch auf die wahren Experten, die sich Besuchern gern für geführte Wanderungen anbieten.