Ist eine kleine Küstensiedlung ca. 4 km westlich von Armenistis und jederzeit einen Ausflug wert.  Eigentlich ist es gar kein richtiges Dorf im herkömmlichen Sinne, sondern nur eine Ansammlung von ein paar Häusern mit keinem ersichtlichen Dorfplatz. Trotzdem hat es einen einzigartigen Charme  und wie die Einwohner von Nas behaupten: den allerschönsten Sonnenuntergang Ikarias. Hat etwas!

Der Ort Nas besteht aus ganz wenigen Häusern, von denen die meisten eigentlich Tavernen sind. Alles kleine sehr empfehlenswerte Familienbetriebe, wo man ausserordentlich lecker speisen kann, und deren Bedienungen und Besitzer sehr freundlich sind. Man grüßt sich, auch wenn man sich nicht kennt. Man hält an, um einen mit dem Auto mitzunehmen. Man ist herzlich.

Nas liegt einige Meter oberhalb einer kleinen Felsenbucht, in der Antike mit seinem Artemis-Tempel ein bekannter Pilgerort, im Mittelalter wegen seiner geschützten  Bucht ein Piratennest, heute ein beliebter Badestrand, wo nackt baden zwar nicht ausdrücklich erlaubt, aber oft praktiziert und toleriert wird. In der Bucht von Nas lässt es sich übrigens wunderbar Schnorcheln.

Vorsicht jedoch bei hohem Wellengang! Es gibt dann sehr starke Unterwasserströmungen, welche einem zum Verhängnis werden können. Da sie mit unglaublicher Kraft ins offene Meer ziehen, ertrinken leider jedes Jahr Menschen, die die Warnungen der Einheimischen leichtsinnig in den Wind schlagen.

In die Bucht von Nas mündet der Fluss „Chalaris“ (Χάλαρης „die alles Mitsichreissende“) welcher von der Hochebene Pezi über Raches kommend ein kleines grünes Delta bildet. Bis vor drei Jahren war das Flusstal ein beliebter „Wildcampingplatz“ für Hippies und Aussteiger. Bei der grossen Überschwemmung von 2010 hat „Chalares“ jedoch alle schattenspendenden Platanen entwurzelt und mit sich ins Meer gerissen. Seither ist es im Tal stiller geworden. Die Tempelruine ist eigentlich nur noch ein Stück der antiken Hafenmauer und das Fundament des Marmortempels, welchen die Christen vor 150 Jahren in ihre Kirchen verbaut oder zu Kalk verbrannt haben. Nichts desto trotz werden der Bucht und der Ruine mystische Kräfte nachgesagt, was zur Folge hat, dass man hier zeitweise einige ziemlich abgehobene Leute antreffen kann.

In Nas gibt es einige gemütliche kleine Tavernen und Pensionen und man hat praktisch von überall diesen wundervollen Blick über die ganze Bucht. Man kann hier lecker essen und wunderbar relaxen. Von Armenistis ist Nas 5 Autominuten entfernt. Wer lieber wandert kommt in einer Stunde von Armenistis der Küstenstrasse entlang in Nas an. Oder man kann auch den Höhenweg über die Gärten von Kato Raches nehmen. Der führt kurz nach den letzten Häusern von Armenistis als kleiner Wanderweg links von der Küstenstrasse ab, den Hang hinauf. Es gibt sogar einen Wegweiser. Besonders empfehlenswert ist diese Wanderung, wenn alles blüht und duftet. Man findet nach ca. eineinhalb Stunden (trödeln, kucken und fotografieren eingerechnet) auch ans Ziel.

Wer einigermaßen gut zu Fuß ist, kann im Flusstal hinauf bis nach Christos Raches wandern. Dies ist dann aber eine dreistündige Wanderung bergauf, zwar gut markiert, aber kein Spaziergang. Dafür werdet ihr in Raches, wenn ihr die Ankunftszeit richtig plant (siehe dazu), mit lecker Kaffee und Kuchen oder Ouzo und Deftigeres unter schattigen Platanen in der charmanten Platia von Christos belohnt.

Für Hartgesottene geht von da die Wanderung noch weiter durch die Wasserlandschaften von Diplopotama bis hinauf zum großen Stausee und in die Hochebene Pezi.

Nas bei Wikipedia

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