“ ΙΚΑΡΙΑ ΕΛΕΥΘΕΡΙΑ „
Hundert Jahre seit dem Ikariotischen Befreiungskampf und der Gründung des Freistaates Ikaria
Am 17. Juli 1912 gelang es der Ikariotischen Freiheitsbewegung, die türkischen Aufseher von der Insel zu jagen und sich so, nach fast vierhundertjähriger Besatzung vom Osmanischen Reich zu befreien.
Die benachbarten Inseln Fournoi-Korseon schlossen sich Ikaria an. Aufgrund der tobenden Balkankriege war es den Anführern der Revolution unmöglich, sich mit den übrigen befreiten Griechen zu verständigen und so proklamierte man den „Freistaat Ikaria“ ΕΛΕΥΘΕΡΑ ΠΟΛΙΤΕΙΑ ΙΚΑΡΙΑΣ.
Der Arzt Ioannis Malachias war der erste Präsident der kurzlebigen Nation. Für fünf Monate blieb Ikaria ein unabhängiger Staat, mit seinen eigenen bewaffneten Truppen, Staatsfahne, Briefmarken, Stempeln und eigener Hymne. Einige dieser Relikte kann man im kleinen Volksmuseum in Agios Kyrikos bewundern.
Auf jeden Fall waren diese fünf Monate der Freiheit eine schwierige Zeit. Es gab Nahrungsmittelengpässe, die Einwohner blieben ohne Verbindung nach aussen und ohne regelmäßige Transport- und Nachrichtendienste. Die Insel war ausserdem in ständiger Gefahr von der italienischen Vorherrschaft in der Ägäis geschluckt zu werden. Im November 1912 gelang die Verständigung mit dem freien Griechenland, und so entschied man sich für eine sofortige Angliederung. Ikaria unterschrieb den Vertrag und wurde für 100 Jahre, so die Vereinbarung, Teil von Griechenland.
2012 lief dieser Vertrag aus!
Der Traum von der Freiheit!
Artikel zum 17. Juli 2012
Heute ist das 100jährige Jubiläum der Gründung des ,,Freistaates Ikaria“ und der Befreiung von der Osmanischen Besetzung.
Irrtümlicherweise nehmen viele an, heute sei der Jahrestag des Vertrages mit Griechenland und nach abgelaufenen hundert Jahren, sei Ikaria wieder ein Freistaat.
Ich bekomme viele Zuschriften mit der Frage: ,,wie geht es weiter?“ Genauso Viele sind die Spekulationen von außen…
- es solle eine Volksabstimmung (???) über die politische Zukunft Ikarias geben
- Ikaria würde sich auf Grund seiner kommunistischen Vergangenheit Russland anschließen wollen
- von der Türkei annektiert werden
- von den Saudis aufgekauft werden
- und das Witzigste: sich Österreich anschließen wollen! Das hätte der Bürgermeister gesagt, so eine italienische(!) Zeitung????
Ja warum nicht, ist auch eine Idee! Ich wurde zu diesem Thema sogar vom österreichischen „Life Radio“ um ein Interview gebeten unter dem Titel: Gehört griechische Insel bald zu Österreich?
Vielleicht sollte sich Ikaria doch eher mit der Schweiz verbinden! Die Schweizer haben wenigstens die genau gleiche Flagge in rot…!!! Witzige Ideen gibt es viele, genauso wie Zeitungsenten im Sommerloch!
Die Frage ist jedoch:
was könnte eine kleine Insel mit so großer Freiheit wirklich tun?
Heute gibt eine ganze Menge kultureller Anlässe von offizieller Seite zum Jahrestag, aber leider finden diese alle im Raum Agios Kyrikos, der Hauptstadt auf der Südseite von Ikaria statt! Seit der Zusammenlegung der drei Gemeinden in eine Einzige, aus Spargründen versteht sich, fühlen wir uns, als existiere das restliche Ikaria gar nicht mehr oder als gehörte es zu einer anderen Insel!! Raches und Evdylos schauen machtlos zu.
Zum Glück gibt es heute einige Panagyria. So können wenigstens alle tüchtig feiern! Denn ein griechisches Sprichwort besagt:
„Η φτώχεια καλοπέραση θέλει!“
„I ftochia kaloperasi theli!“
Frei übersetzt:
„Wer arm ist, soll feiern, um seinen Schmerz zu vergessen!“