Επέτειος του Όχι
(Epétios tou Ochi – Jahrestag des „Nein”) wird jährlich in ganz Griechenland gefeiert und erinnert an die Ablehnung des von Mussolini am 28. Oktober 1940 an Griechenland gestellten Ultimatums vor dem Beginn des Griechisch-Italienischen Kriegs. Der griechische Diktator Ioannis Metaxas verweigerte dessen Annahme angeblich nur mit dem einen Wort „οchi“ (όχι – nein). Er ist nach dem 25. März, der an die Befreiung Griechenlands von der osmanischen Herrschaft erinnert, der zweitwichtigste Nationalfeiertag. Üblicherweise werden Militärparaden sowie Schüler- und Studentenumzüge organisiert, alle öffentlichen Gebäude werden mit griechischen Flaggen geschmückt.
Am 7. April 1939 wurde Albanien von den Italienern besetzt. Dies war eine Vorwarnung in Richtung Griechenland. Das Ultimatum wurde Metaxas in seinem Haus kurz nach drei Uhr morgens übergeben. Es beinhaltete die Forderungen, dass Griechenland den Achsenmächten erlauben sollte, griechisches Territorium zu betreten und nicht näher spezifizierte „strategisch wichtige Punkte“ zu besetzen, eine Ablehnung dieser Forderung würde mit Krieg beantwortet werden. Metaxas habe dieses Ultimatum der Legende nach mit einem schlichten „Nein” (όχι, ochi) beantwortet. Als Antwort auf Metaxas Ablehnung marschierten italienische Truppen von Albanien aus – einem damals italienischen „Protektorat” – schon um 5:30 Uhr in Nordgriechenland ein. Damit war Griechenland als kriegführende Partei in den Zweiten Weltkrieg eingetreten.
Am Vormittag des 28. Oktober gingen große Teile der griechischen Bevölkerung ungeachtet der eigenen politischen Orientierung auf die Straße, um ihren Protest gegen den italienischen Einmarsch mit „Ochi, ochi”-Rufen zu bekunden. Die kleine griechischeArmee schlug im Pindos-Gebirge den zwar zahlenmäßig weit überlegenen, aber schlecht organisierten und unmotivierten Gegner zurück und marschierte bis zum Nord-Epirus (Süd-Albanien). Daraufhin musste Hitler seinem schmachvoll zurückgeschlagenen Verbündeten Mussolini zu Hilfe kommen, um die Lage auf dem Balkan im Sinne der Achsenmächte unter Kontrolle zu bekommen. Die Besetzung Griechenlands durch die deutsche Armee begann im April 1941 im Norden des Landes als Balkanfeldzug und endete im Mai 1941 mit der Eroberung Kretas. Quelle: Wikipedia
Auch in Raches deutet schon einige Tage vor dem Feiertag alles auf die kommenden Feierlichkeiten hin. Man hört von den Schulhöfen Trillerpfeifen, wo Sportlehrer mit ihren Klassen den Marschschritt für den Schülerumzug üben. Geschichte wird erklärt, Lieder und Gedichte geübt. Am letzten Schultag vor dem Feiertag machen die Klassen kleine Feiern in ihren Schulen. Am 28. Oktober dann gibt es einen Umzug aller Schulkinder vom Kindergarten bis zu den Abschlussklassen, alle in den Nationalfarben blau-weiss gekleidet, quer durch das ganze Dorf bis zum Gefallenendenkmal, wo Reden gehalten und Kränze hinterlegt werden. Nur die jeweiligen Klassenbesten dürfen die Fahne tragen und werden während dem ganzen Umzug von den Zuschauern beklatscht. Ein Gang in die Dorfkirche, der Segen des Popen und zum Schluss werden traditionelle griechische Tänze von Schülern in Trachten auf dem Dorfplatz unter grossem Beifall der Zuschauer aufgeführt. Schliesslich nimmt man die Gelegenheit wahr und verteilt sich in die Kafenions rund um den Dorfplatz zu einem gemütlichen Beisammensein. Das Dorf füllt sich für einen Tag lang mit Erwachsenen und Kindern! Gegen Sonnenuntergang beginnen dann hier und dort eine Live-Band den Tanzabend einzustimmen.