{"id":21852,"date":"2013-12-19T20:58:49","date_gmt":"2013-12-19T18:58:49","guid":{"rendered":"https:\/\/staging.ikaria.ch\/?page_id=21852"},"modified":"2024-04-12T22:51:46","modified_gmt":"2024-04-12T20:51:46","slug":"collecting-wild-mushrooms-in-ikaria","status":"publish","type":"page","link":"https:\/\/ursula.ikaria.ch\/en\/collecting-wild-mushrooms-in-ikaria\/","title":{"rendered":"Collecting wild mushrooms in Ikaria"},"content":{"rendered":"
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Als erstes gingen wir am Wochenende auf Pilzjagd. Stundenlang durch den Wald streifen und die verborgenen Sch\u00e4tze unter dem dichten Nadelteppich zu ersp\u00e4hen\u2026 gar nicht so einfach, braucht ein ge\u00fcbtes Auge, aber darauf hatte ich mich echt gefreut!<\/p>\n

Mit den Fundorten ist es wie mit den Fischgr\u00fcnden, jeder ist sich selbst der N\u00e4chste und gibt seine geheimen Pl\u00e4tzchen niemals preis. Man braucht schon so etwas wie einen R\u00f6ntgenblick, oder sagen wir einfach, ganz viel Erfahrung, um den Waldboden mit den Augen abzuscannen und die verr\u00e4terischen kleinen Erhebungen unter den Kiefernnadeln ausfindig zu machen.<\/p>\n<\/div>

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November, Dezember geht die Jagd nach den frischen Wildpilzen los. Und das heisst f\u00fcr uns Pilzfans Korb und altes Messer einpacken und ab in die Berge. Zehn Tage nach dem ersten Regen, anfangs November, wenn der S\u00fcdwind noch einigerma\u00dfen warm ist und die Temperaturen so um die 10 Grad, erscheinen oben in der Hochebene Pezi die ersten wilden Pilze. Ein Ph\u00e4nomen aus Raches und Messaria, also Nordwest und n\u00f6rdliches Mittel-Ikaria, wo die gro\u00dfen Kiefern- und Laubw\u00e4lder vorkommen. Im eher kargen Osten rund um Agios Kyrikos und auf der steinigeren S\u00fcdseite findet man viel weniger Pilze, was zur Folge hat, dass viele von der S\u00fcdseite zu uns zur \u201ePilzjagd\u201c kommen. Es wird wohl an Weinachten und Neujahr keinen Festtagstisch ohne diese Delikatesse <\/a>geben!<\/p>\n<\/div>

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Erste Boten der Pilzzeit sind also die sch\u00f6nen, grossen \u039a\u03b1\u03bb\u03b1\u03bc\u03ac\u03c1\u03b5\u03c2 (Kalamares oder Parasol). Sie wachsen zuerst oben in den Bergen und werden eine Woche sp\u00e4ter in den W\u00e4ldern von Karidies gefunden, noch sp\u00e4ter auf der H\u00f6he von Christos<\/a> und Tragostasi und der Chalaris-Schlucht und zu aller Letzt auf der H\u00f6he von Agios Dimitrios bis runter nach Kato Raches.<\/p>\n<\/div>

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Danach, wenn es gen\u00fcgend regnerisch feucht ist beginnen die anderen Speisepilze zuerst auch in den h\u00f6her gelegenen Bergen und nach und nach in tieferen Regionen zu wachsen. Wenn sie in Agios Dimitrios vorbei sind, dann ist das ein sicheres Zeichen f\u00fcr das Ende der Pilzzeit.<\/p>\n<\/div>

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Pilze geh\u00f6ren traditionell fest zum Winterspeiseplan. Sie sind sehr nahrreich und eine willkommene Erg\u00e4nzung zum \u00fcblichen Wintergem\u00fcse. Genauso wie die wilden Kr\u00e4uter sind auch die selbstgesammelten Pilze im gesunden Speiseplan der “Blue Zones” <\/a>nicht weg zu denken!<\/p>\n<\/div>

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Bevorzugt werden sie auf Holzkohle direkt am Kaminfeuer ger\u00f6stet. Mit einer Prise Salz, gutem Oliven\u00f6l<\/a> und Zitrone betr\u00e4ufelt ein Leckerbissen! Auch im Backofen gebraten schmecken sie sehr aromatisch und sind eine Delikatesse! Wie sie genau zubereitet und haltbar gemacht werden, kannst du unter meinen Lieblings-Pilzrezepten<\/a> weiterlesen\u2026<\/p>\n

Es gibt viele essbare Sorten. Aber Vorsicht! Da die \u00e4rztliche Versorgung und insbesondere der \u201eNotfalldienst\u201c hier in Ikaria eher als rudiment\u00e4r bezeichnet werden kann, ist man mit den Pilzen sehr vorsichtig. Man sammelt nur einige allen bekannte Sorten, unbekannte Pilze l\u00e4sst man lieber stehen. Nicht umsonst haben diese Namen wie \u03c6\u03b1\u03bc\u03b5\u03bb\u03af\u03c4\u03b5\u03c2 (Famelites, weil sie die ganze \u201eFameglia\u201c Familie ausl\u00f6schen), \u03b5\u03bb\u03b9\u03ba\u03bf\u03c0\u03c4\u03b5\u03c1\u03af\u03c4\u03b5\u03c2 (Helikopterites, weil der Notfallhelikopter aus Athen gerufen werden muss) oder \u03c3\u03ba\u03c5\u03bb\u03bf\u03bc\u03b1\u03bd\u03af\u03c4\u03b5\u03c2 (Skilomanites, weil sogar die Hunde draufgehen).<\/p>\n

Ein sicheres Zeichen f\u00fcr sogenannt \u201egute Pilze\u201c sind die Wildziegen. Wenn diese sie fressen, sind sie auch gut f\u00fcr die Menschen. Das Problem ist, die Ziegen werden meist schneller f\u00fcndig als die Menschen\u2026<\/p>\n<\/div>